#007: Zukunft der Arbeit: Warum der Merz’sche Denkfehler uns zurückwirft

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www.stephanieselmer.com Launched: May 20, 2025
podcast@stephanieselmer.com Season: 1 Episode: 7
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#007: Zukunft der Arbeit: Warum der Merz’sche Denkfehler uns zurückwirft
May 20, 2025, Season 1, Episode 7
Selmer Stephanie
Episode Summary

Die Zukunft der Arbeit – Warum wir mehr Wirkung statt mehr Stunden brauchen 🚀

In dieser Folge wird’s politisch, persönlich und vor allem praktisch. Der Auslöser: Eine Aussage des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz, die bei vielen für Irritation gesorgt hat – und bei mir für eine Gänsehaut der anderen Art. Denn wer heute noch fordert, dass wir „mehr und effizienter arbeiten müssen“, weil sonst der Wohlstand gefährdet sei, ignoriert schlicht die Realität der modernen Arbeitswelt. 🧠💼

Was bedeutet Arbeit heute eigentlich noch? Und wie verändert sich unsere Vorstellung davon? Diese Fragen sind zentral für die Zukunft der Arbeit – und genau darum geht es in dieser Folge. Ich nehme dich mit auf eine gedankliche Reise durch alte Denkmuster, neue Arbeitsformen, innere Spannungsfelder und die Notwendigkeit, sich als Mensch und als Gesellschaft immer wieder neu zu erfinden. 🔄

Was dich in dieser Folge erwartet:

👉 Warum das Industriezeitalter vorbei ist – aber noch immer unsere Köpfe prägt
👉 Wie du den Unterschied zwischen Produktivität und Wirksamkeit erkennst
👉 Weshalb die 4-Tage-Woche kein Wohlstandsrisiko ist, sondern ein Fortschritt
👉 Welche neuen Denk- und Arbeitsmodelle gerade entstehen
👉 Und warum wir alle lernen müssen, Unsicherheit auszuhalten

Die Zukunft der Arbeit ist keine Verlängerung der Vergangenheit – sie ist ein Paradigmenwechsel. Viele Menschen spüren das bereits: Die Arbeitswelt verändert sich radikal, und mit ihr die Anforderungen an uns. Es reicht nicht mehr, einfach nur „viel“ zu arbeiten. Entscheidend ist: Arbeit muss Wirkung erzeugen. 💥

Vom Fließband zur Wissensarbeit 🛠️➡️🧠

Noch immer basiert vieles in Politik und Wirtschaft auf einem veralteten Arbeitsverständnis: Mehr Zeit, mehr Menschen, mehr Output. Dieses Modell hat im Industriezeitalter funktioniert, in dem Maschinen bedient und Stückzahlen produziert wurden. Doch heute? Heute arbeiten immer mehr Menschen in Bereichen, in denen der Output nicht direkt messbar ist – in der sogenannten Wissensarbeit.

Hier geht es nicht um Masse, sondern um Klasse. Nicht darum, wie viele Stunden jemand vor dem Bildschirm sitzt, sondern wie klug er denkt, entscheidet, gestaltet. Das Problem: Diese Arbeit sieht auf den ersten Blick oft gar nicht wie Arbeit aus. Sie wirkt unsichtbar. Und genau das macht es so schwer, sie im klassischen Sinne zu bewerten. 🧐

In der Folge erkläre ich den Unterschied zwischen linearer und exponentieller Arbeit. Zwischen Karren ziehen und Flugzeuge erfinden. Zwischen „beschäftigt sein“ und „etwas bewirken“. Genau dieser Unterschied ist zentral, wenn wir über die Zukunft der Arbeit sprechen.

New Work ist mehr als Homeoffice 🏡🧑‍💻

Begriffe wie New Work oder Arbeitswelt 4.0 schwirren seit Jahren durch die Medien. Doch was bedeutet das konkret für unseren Alltag? Viele verwechseln neue Arbeit mit einer rein technischen Veränderung: Laptop statt Schreibtisch, Zoom statt Konferenzraum. Aber das ist zu kurz gedacht.

New Work meint vor allem ein neues Verhältnis zur Arbeit selbst. Es geht um Sinn, um Selbstbestimmung, um Verantwortung und um Selbstwirksamkeit. Es geht darum, dass Menschen sich nicht nur als „Rädchen im Getriebe“ erleben, sondern als Gestalter ihrer eigenen Wirklichkeit. Und dafür brauchen wir andere Strukturen – und andere Denkweisen. 🤯

In der Folge spreche ich darüber, warum viele Menschen in der Übergangsphase zwischen „alter“ und „neuer“ Arbeitswelt feststecken. Warum es uns so schwerfällt, das alte Ufer loszulassen – obwohl wir genau wissen, dass dort nicht die Zukunft liegt. Und warum der Zwischenraum, dieses „offene Meer“ der Unsicherheit, so schwer auszuhalten ist. 🌊

Hybrid ist das neue Normal ⚙️📲

Ein besonders spannender Teil dieser Episode ist der Blick auf sogenannte hybride Arbeit – also Arbeitsformen, die Elemente aus beiden Welten verbinden. Handwerker, die mit digitalen Tools arbeiten. Lehrer, die mit KI-gestütztem Unterricht experimentieren. Coaches, die analoge Prozesse mit Online-Angeboten kombinieren.

Diese Mischformen machen deutlich: Es geht nicht darum, alles Alte abzuschaffen. Sondern darum, es klug mit dem Neuen zu verbinden. Das ist die wahre Herausforderung der Transformation. Und es ist auch eine riesige Chance. 🎯

Die Folge lädt dich ein, deine eigene Arbeit zu hinterfragen: Wo arbeitest du noch nach linearen Prinzipien? Wo nutzt du schon exponentielles Denken? Und wo könntest du mit kleinen Veränderungen viel größere Wirkung erzielen?

Warum die 4-Tage-Woche funktioniert 🗓️✅

Ein zentraler Punkt der Folge ist auch die Debatte rund um die 4-Tage-Woche. Der Einwand, sie gefährde den Wohlstand, basiert auf einem falschen Verständnis von Arbeit. Denn: Weniger Zeit bedeutet nicht automatisch weniger Ergebnis – wenn die Arbeit wirksam ist.

Was bringt es, wenn Menschen zehn Stunden am Tag „beschäftigt“ sind, aber keine echten Probleme lösen? Was bringt es, wenn jemand 100 E-Mails schreibt, aber keine kluge Entscheidung trifft? Genau hier liegt der Unterschied zwischen Produktivität und Wirksamkeit. Und genau hier liegt das Potenzial für die Arbeitswelt von morgen.

Diese Folge macht Mut, sich von alten Vorstellungen zu verabschieden – und neue Wege zu denken. Denn genau das brauchen wir, wenn wir über die Zukunft der Arbeit reden.

Spannungen aushalten, statt Lösungen imitieren ⚖️

Besonders eindrücklich ist der Abschnitt über die inneren Spannungen, die mit der neuen Arbeitswelt einhergehen. Kreativ sein – aber effizient. Flexibel – aber zuverlässig. Individuell – aber teamfähig. All das gleichzeitig? Das scheint auf den ersten Blick unmöglich.

Aber genau hier liegt der Schlüssel. Die Zukunft der Arbeit wird nicht glatt, einfach oder widerspruchsfrei. Sie wird komplex. Und genau deshalb brauchen wir neue Kompetenzen: Ambiguitätstoleranz, Navigationsfähigkeit, und vor allem – die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. 🔁

Werde Möglichmacher, nicht nur Macher 🧩🚪

Zum Ende hin führt die Folge zu einem wunderschönen Bild: Wir sind nicht mehr die „Macher“, die nur erledigen, was man ihnen sagt. Wir sind Möglichmacher. Menschen, die Wege finden, wo andere keine sehen. Die Türen öffnen, an die vorher niemand gedacht hat.

Und genau das ist der Kern der neuen Arbeitskultur. Menschen, die mitdenken. Die mitgestalten. Die Wirkung erzeugen. Nicht für den Applaus. Sondern, weil sie verstanden haben: Arbeit ist kein Selbstzweck. Arbeit ist ein Weg, etwas zu bewegen. 🌍

Fazit: Die Zukunft der Arbeit beginnt im Kopf 💡

Wenn du nur eine Sache aus dieser Folge mitnimmst, dann bitte diese: Die Zukunft der Arbeit beginnt nicht in der Politik, nicht in der Technik, nicht in der Struktur. Sie beginnt in deinem Denken. Und sie verlangt von uns allen: Mut zur Lücke. Mut zur Unsicherheit. Mut zur Wirkung.

Diese Episode ist ein leidenschaftliches Plädoyer für ein neues Verständnis von Arbeit – und ein Aufruf, sich nicht länger klein zu machen. Denn du hast etwas beizutragen. Und die Welt braucht mehr denn je Menschen, die sich trauen, anders zu denken. 💬❤️

Wenn dich das Thema interessiert, dann hör unbedingt rein – und teile die Folge mit anderen, die auf der Suche nach einer neuen Arbeitsweise sind. Die Zukunft ist nicht planbar. Aber sie ist gestaltbar. Und das fängt bei dir an.

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Die Zukunft der Arbeit – Warum wir mehr Wirkung statt mehr Stunden brauchen 🚀

In dieser Folge wird’s politisch, persönlich und vor allem praktisch. Der Auslöser: Eine Aussage des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz, die bei vielen für Irritation gesorgt hat – und bei mir für eine Gänsehaut der anderen Art. Denn wer heute noch fordert, dass wir „mehr und effizienter arbeiten müssen“, weil sonst der Wohlstand gefährdet sei, ignoriert schlicht die Realität der modernen Arbeitswelt. 🧠💼

Was bedeutet Arbeit heute eigentlich noch? Und wie verändert sich unsere Vorstellung davon? Diese Fragen sind zentral für die Zukunft der Arbeit – und genau darum geht es in dieser Folge. Ich nehme dich mit auf eine gedankliche Reise durch alte Denkmuster, neue Arbeitsformen, innere Spannungsfelder und die Notwendigkeit, sich als Mensch und als Gesellschaft immer wieder neu zu erfinden. 🔄

Was dich in dieser Folge erwartet:

👉 Warum das Industriezeitalter vorbei ist – aber noch immer unsere Köpfe prägt
👉 Wie du den Unterschied zwischen Produktivität und Wirksamkeit erkennst
👉 Weshalb die 4-Tage-Woche kein Wohlstandsrisiko ist, sondern ein Fortschritt
👉 Welche neuen Denk- und Arbeitsmodelle gerade entstehen
👉 Und warum wir alle lernen müssen, Unsicherheit auszuhalten

Die Zukunft der Arbeit ist keine Verlängerung der Vergangenheit – sie ist ein Paradigmenwechsel. Viele Menschen spüren das bereits: Die Arbeitswelt verändert sich radikal, und mit ihr die Anforderungen an uns. Es reicht nicht mehr, einfach nur „viel“ zu arbeiten. Entscheidend ist: Arbeit muss Wirkung erzeugen. 💥

Vom Fließband zur Wissensarbeit 🛠️➡️🧠

Noch immer basiert vieles in Politik und Wirtschaft auf einem veralteten Arbeitsverständnis: Mehr Zeit, mehr Menschen, mehr Output. Dieses Modell hat im Industriezeitalter funktioniert, in dem Maschinen bedient und Stückzahlen produziert wurden. Doch heute? Heute arbeiten immer mehr Menschen in Bereichen, in denen der Output nicht direkt messbar ist – in der sogenannten Wissensarbeit.

Hier geht es nicht um Masse, sondern um Klasse. Nicht darum, wie viele Stunden jemand vor dem Bildschirm sitzt, sondern wie klug er denkt, entscheidet, gestaltet. Das Problem: Diese Arbeit sieht auf den ersten Blick oft gar nicht wie Arbeit aus. Sie wirkt unsichtbar. Und genau das macht es so schwer, sie im klassischen Sinne zu bewerten. 🧐

In der Folge erkläre ich den Unterschied zwischen linearer und exponentieller Arbeit. Zwischen Karren ziehen und Flugzeuge erfinden. Zwischen „beschäftigt sein“ und „etwas bewirken“. Genau dieser Unterschied ist zentral, wenn wir über die Zukunft der Arbeit sprechen.

New Work ist mehr als Homeoffice 🏡🧑‍💻

Begriffe wie New Work oder Arbeitswelt 4.0 schwirren seit Jahren durch die Medien. Doch was bedeutet das konkret für unseren Alltag? Viele verwechseln neue Arbeit mit einer rein technischen Veränderung: Laptop statt Schreibtisch, Zoom statt Konferenzraum. Aber das ist zu kurz gedacht.

New Work meint vor allem ein neues Verhältnis zur Arbeit selbst. Es geht um Sinn, um Selbstbestimmung, um Verantwortung und um Selbstwirksamkeit. Es geht darum, dass Menschen sich nicht nur als „Rädchen im Getriebe“ erleben, sondern als Gestalter ihrer eigenen Wirklichkeit. Und dafür brauchen wir andere Strukturen – und andere Denkweisen. 🤯

In der Folge spreche ich darüber, warum viele Menschen in der Übergangsphase zwischen „alter“ und „neuer“ Arbeitswelt feststecken. Warum es uns so schwerfällt, das alte Ufer loszulassen – obwohl wir genau wissen, dass dort nicht die Zukunft liegt. Und warum der Zwischenraum, dieses „offene Meer“ der Unsicherheit, so schwer auszuhalten ist. 🌊

Hybrid ist das neue Normal ⚙️📲

Ein besonders spannender Teil dieser Episode ist der Blick auf sogenannte hybride Arbeit – also Arbeitsformen, die Elemente aus beiden Welten verbinden. Handwerker, die mit digitalen Tools arbeiten. Lehrer, die mit KI-gestütztem Unterricht experimentieren. Coaches, die analoge Prozesse mit Online-Angeboten kombinieren.

Diese Mischformen machen deutlich: Es geht nicht darum, alles Alte abzuschaffen. Sondern darum, es klug mit dem Neuen zu verbinden. Das ist die wahre Herausforderung der Transformation. Und es ist auch eine riesige Chance. 🎯

Die Folge lädt dich ein, deine eigene Arbeit zu hinterfragen: Wo arbeitest du noch nach linearen Prinzipien? Wo nutzt du schon exponentielles Denken? Und wo könntest du mit kleinen Veränderungen viel größere Wirkung erzielen?

Warum die 4-Tage-Woche funktioniert 🗓️✅

Ein zentraler Punkt der Folge ist auch die Debatte rund um die 4-Tage-Woche. Der Einwand, sie gefährde den Wohlstand, basiert auf einem falschen Verständnis von Arbeit. Denn: Weniger Zeit bedeutet nicht automatisch weniger Ergebnis – wenn die Arbeit wirksam ist.

Was bringt es, wenn Menschen zehn Stunden am Tag „beschäftigt“ sind, aber keine echten Probleme lösen? Was bringt es, wenn jemand 100 E-Mails schreibt, aber keine kluge Entscheidung trifft? Genau hier liegt der Unterschied zwischen Produktivität und Wirksamkeit. Und genau hier liegt das Potenzial für die Arbeitswelt von morgen.

Diese Folge macht Mut, sich von alten Vorstellungen zu verabschieden – und neue Wege zu denken. Denn genau das brauchen wir, wenn wir über die Zukunft der Arbeit reden.

Spannungen aushalten, statt Lösungen imitieren ⚖️

Besonders eindrücklich ist der Abschnitt über die inneren Spannungen, die mit der neuen Arbeitswelt einhergehen. Kreativ sein – aber effizient. Flexibel – aber zuverlässig. Individuell – aber teamfähig. All das gleichzeitig? Das scheint auf den ersten Blick unmöglich.

Aber genau hier liegt der Schlüssel. Die Zukunft der Arbeit wird nicht glatt, einfach oder widerspruchsfrei. Sie wird komplex. Und genau deshalb brauchen wir neue Kompetenzen: Ambiguitätstoleranz, Navigationsfähigkeit, und vor allem – die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. 🔁

Werde Möglichmacher, nicht nur Macher 🧩🚪

Zum Ende hin führt die Folge zu einem wunderschönen Bild: Wir sind nicht mehr die „Macher“, die nur erledigen, was man ihnen sagt. Wir sind Möglichmacher. Menschen, die Wege finden, wo andere keine sehen. Die Türen öffnen, an die vorher niemand gedacht hat.

Und genau das ist der Kern der neuen Arbeitskultur. Menschen, die mitdenken. Die mitgestalten. Die Wirkung erzeugen. Nicht für den Applaus. Sondern, weil sie verstanden haben: Arbeit ist kein Selbstzweck. Arbeit ist ein Weg, etwas zu bewegen. 🌍

Fazit: Die Zukunft der Arbeit beginnt im Kopf 💡

Wenn du nur eine Sache aus dieser Folge mitnimmst, dann bitte diese: Die Zukunft der Arbeit beginnt nicht in der Politik, nicht in der Technik, nicht in der Struktur. Sie beginnt in deinem Denken. Und sie verlangt von uns allen: Mut zur Lücke. Mut zur Unsicherheit. Mut zur Wirkung.

Diese Episode ist ein leidenschaftliches Plädoyer für ein neues Verständnis von Arbeit – und ein Aufruf, sich nicht länger klein zu machen. Denn du hast etwas beizutragen. Und die Welt braucht mehr denn je Menschen, die sich trauen, anders zu denken. 💬❤️

Wenn dich das Thema interessiert, dann hör unbedingt rein – und teile die Folge mit anderen, die auf der Suche nach einer neuen Arbeitsweise sind. Die Zukunft ist nicht planbar. Aber sie ist gestaltbar. Und das fängt bei dir an.

🎧 Jetzt reinhören und mitdenken – in deiner Podcast-App!

Friedrich Merz fordert: Wir müssen wieder mehr arbeiten. Aber was, wenn genau das der falsche Ansatz ist? In dieser Episode spreche ich über alte Arbeitsmythen, neue Denkmodelle und warum die Zukunft der Arbeit nicht in mehr Stunden, sondern in mehr Wirkung liegt. Eine Einladung zum Umdenken – für alle, die Arbeit neu gestalten wollen. 🚀

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „Go Crazy – Alles außer Schublade“.

In der letzten Woche hat unser neuer Bundeskanzler Friedrich Merz seine erste Rede gehalten – und darin einen Satz gesagt, der mir die Nackenhaare aufgestellt hat. Vielleicht ist er dir auch schon begegnet, vielleicht wird er in den nächsten Tagen noch größere Wellen schlagen. Der Satz lautet:

„Wir müssen in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten. Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand unseres Landes nicht erhalten können.“

Puh. Was daran falsch ist? Eine Menge. Und ich möchte mit dir heute genau das durchdenken – was daran schiefläuft, warum diese Haltung gefährlich ist und was wir daraus lernen können.


Die alte Denkweise: Mehr Arbeit = mehr Ergebnis?

Der Gedanke, dass mehr Arbeit automatisch zu mehr Wohlstand führt, stammt aus einer Zeit, in der das vielleicht noch gestimmt hat: dem Industriezeitalter. Damals war Produktivität linear. Mehr Menschen am Fließband, mehr Stunden gearbeitet, mehr Output produziert. Input rein, Output raus.

Das war messbar: Maschinenlaufzeiten, Stückzahlen, Arbeitsstunden. Aber – und das ist entscheidend – diese Art der Arbeit war nicht unbedingt menschenfreundlich. Mein Vater zum Beispiel hat unter Tage gearbeitet. Ein harter, gesundheitsschädlicher Job. Einfach war das Leben damals nicht, aber es war einfacher zu berechnen.

Heute ist das anders.


Die neue Arbeitswelt ist nicht linear

Unsere Welt hat sich verändert. Viele Berufe lassen sich nicht mehr klar beschreiben. Wenn ich meinen Eltern erkläre, was ich mache, kommt oft ein fragender Blick: „Und was genau tust du da den ganzen Tag?“ Tja – kreativ sein, denken, gestalten, Lösungen entwickeln. Das sieht oft nicht nach Arbeit aus. Es ist nicht sichtbar, nicht messbar – aber es ist wirksam.

Ich unterscheide heute zwischen drei Arten von Arbeit:

  1. Lineare Arbeit – klassisch, messbar, zeitbasiert. Etwa 40–50 % der Erwerbstätigen.

  2. Nicht-lineare bzw. exponentielle Arbeit – Denken, Lösungen finden, Innovationen schaffen. Ca. 30–40 % (mit steigender Tendenz).

  3. Hybride Arbeit – eine Mischung aus beiden. Lineare Aufgaben mit digitaler oder kreativer Unterstützung. Lehrer mit KI-Tools. Handwerker mit Kundenportalen.

Wir leben in einer Übergangszeit. Die alten Modelle greifen nicht mehr – aber die neuen sind noch nicht flächendeckend verstanden.


Produktivität ≠ Wirksamkeit

Ein zentraler Fehler in der Debatte: Man verwechselt „produktiv“ mit „wirksam“. Produktiv sein heißt: viel tun. Wirksam sein heißt: das Richtige tun.

Was bringt es, zwölf Stunden E-Mails zu beantworten, wenn eine einzige gute Entscheidung viel mehr bewegen könnte?

Das 80/20-Prinzip ist hier ein guter Denkansatz: 20 % der Aufgaben bringen 80 % des Ergebnisses. Aber nicht im Sinne von „ich mach nur 20 %“, sondern: Welche 20 % sind die richtigen? Die Hebel? Die mit Wirkung?


Spannungsfelder der neuen Arbeitswelt

Die neue Arbeitswelt verlangt viel von uns – und zwar oft Dinge, die sich widersprechen:

  • Kreativ sein, aber effizient.

  • Flexibel sein, aber zuverlässig.

  • Individuell sein, aber teamfähig.

Diese Spannungen müssen wir aushalten – oder sogar aktiv nutzen. Wenn du dich bei diesen Widersprüchen ertappt fühlst: Willkommen in der Realität. Das ist kein Fehler. Das ist die Herausforderung.


Wir brauchen Möglichmacher, keine Macher

Die Zukunft gehört nicht mehr denen, die einfach nur machen. Sondern denen, die Möglichkeitsräume schaffen. Türen öffnen. Ideen verknüpfen. Neudenken. Sich selbst und ihre Arbeit regelmäßig hinterfragen.

Positionierung? Ist kein Zustand mehr, sondern ein Prozess. Wenn dir deine Positionierung vorkommt wie ein kratziger Pulli – dann ist es Zeit für Veränderung. Immer wieder.


Was das für dich heißt

Wenn also jemand sagt: „Wir müssen wieder mehr arbeiten“, dann frage dich lieber:

  • Arbeite ich an den richtigen Dingen?

  • Bin ich produktiv – oder wirksam?

  • Nutze ich meine Stärken sinnvoll?

  • Wie gehe ich mit den Spannungen um, die mir die neue Arbeitswelt abverlangt?

Denn ganz ehrlich: Wir müssen nicht mehr arbeiten. Wir müssen anders arbeiten. Smarter. Mit Sinn. Mit Wirkung. Und mit der Bereitschaft, uns immer wieder neu zu erfinden.


Ich wünsche dir eine gute Zeit – und wir hören uns in der nächsten Folge. Bis bald!

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